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Zeitzeugengespräch mit Mieczysław Grochowski

Zeitzeugengespräch mit Mieczysław Grochowski

Zeitzeugengespräch mit Mieczysław Grochowski

Datum: Sonntag, 2. Februar 2025

Uhrzeit: 10:00 Uhr

Ort: Musikforum Katharinenkirche, Schadewachten 48, 39576 HS Stendal

Musik: Pianistin Hanna Nikolaieva, Musik- und Kunstschule Stendal

Auch 2025 laden die Hansestadt Stendal und die Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt im Rahmen von „Denken ohne Geländer“ gemeinsam zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus ein. Nach der bewegenden Veranstaltung im Vorjahr mit der Holocaust-Überlebenden Henriette Kretz kommt dazu am Sonntag, 2. Februar, um 10:00 Uhr Mieczysław Grochowski als Ehrengast in die Katharinenkirche. Er wurde 1939 im nordpolnischen Pommern geboren und schon als Vierjähriger mit seiner Mutter unter menschenunwürdigen Lebensbedingungen im Internierungs- und Arbeitslager Lebrechtsdorf-Potulitz eingesperrt. Hunger, Kälte, Krankheit und die ständige Angst vor den Peitschenschlägen der Lagerkommandanten bestimmten 14 Monate seines jungen Lebens. In Lebrechtsdorf-Potulitz waren während der NS-Herrschaft insgesamt etwa 25.000 Menschen interniert. Nachweislich starben 1.291 von ihnen, darunter 581 Kinder unter fünf Jahren.

Mieczysław Grochowski überlebte. Nach der Befreiung des Lagers im Januar 1945 durch die Rote Armee nahm ihn kurze Zeit eine Tante auf, bis auch seine Mutter heimkehrte. Sie und alle ihre acht Kinder überlebten den Krieg, der Vater jedoch kam nicht aus dem KZ zurück. Trotz allem lehrte sie ihre Kinder, nach vorn zu blicken und nicht zu hassen – auch nicht die Deutschen.

Als Jugendlicher entdeckte Mieczysław Grochowski die Trompete für sich. Der Spross einer musikalischen Familie erlernte das Instrument in kürzester Zeit. Während seiner Militärzeit wurde der 18-Jährige als Trompeter in das Marineorchester aufgenommen und spielte dort bis zu seiner Pensionierung. Er heiratete eine deutsche Zirkusartistin und lebt mit ihr abwechselnd in Berlin und Danzig. Seit 2001 engagiert sich der 85-Jährige als Zeitzeuge des NS-Terrors, um die Erinnerung wachzuhalten und vor einer Wiederholung der Geschichte zu warnen.

Die Veranstaltung „Gedenken im Gespräch“ in Kooperation mit dem Maximilian-Kolbe-Werk ist öffentlich. Um eine Anmeldung wird bis zum 30. Januar 2025 gebeten unter pressestelle@stendal.de. Der Eintritt ist frei.

 

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