Hansestadt kürt „Energiesparmeister“ nach Ideenwettbewerb
Im September 2022 hat die Hansestadt Stendal den „Ideenwettbewerb Energiesparen“ ausgelobt. Bis zum 17. Oktober konnten Bürger*innen Projektvorschläge, Ideen und Tipps einreichen, wie die Hansestadt „Energiesparmeisterin“ werden kann.
Eine Jury wählte im November die fünf Sieger*innen des Ideenwettbewerbs aus. Bewertet wurden folgende Kriterien: Wirksamkeit (prognostizierte Energie-Einsparung), Umsetzbarkeit der Idee oder des Projekts (Verhältnis von Aufwand und Nutzen), Nachhaltigkeit (Bewusstseinsbildung und Motivation zum Energiesparen) und Übertragbarkeit (positiver Impuls und Vorbild zur Nachahmung).
Einige Vorschläge beinhalten Maßnahmen, die die Stadt bereits umsetzt. So wurde die nächtliche Beleuchtung der Stadttore im Herbst 2022 abgeschaltet und in Wohngebieten leuchtet bereits jetzt nur jede 2. Straßenlaterne in der Nacht. Die Jury nahm diese bereits umgesetzten Energiespar-maßnahmen vorab aus der Wertung.
Die Jury setzt sich aus Vertreter*innen von Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammen und tagte am 3. November im Rathaus:
- Bastian Sieler, Oberbürgermeister der Hansestadt Stendal
- Peter Sobotta, Vorsitzender des Stadtrates der Hansestadt Stendal
- Thomas Bräuer, Geschäftsführer Stadtwerke Stendal
- Jörg Rosenlöcher, Hansestadt Stendal
- Marion Zosel-Mohr, Freiwilligen-Agentur Altmark e.V.
Da sich mehrere gute Vorschläge auf einem Niveau befanden, hat sich die Jury entschlossen fünf Energie-Spar-Pakete zu verleihen und das von den Stadtwerken Stendal gespendete Preisgeld von 500 Euro auf die fünf am besten bewerteten Vorschläge zu verteilen.
Auf dem 1. Platz steht Prof. Dr. Norbert Rosenwick
Unser erster Platz hat mehr als einen grünen Daumen, er ist der Inbegriff von „wachsen lassen“. Die Gesamtwertung von 2,0 bekam der Einreicher für das Vermischen von Stromsparmöglichkeiten mit der Ökologie: Indem man das Wachsen der Wildkräuter an Straßen- und Gehwegrändern zulässt, vermindert sich das Insektensterben, kommt es zu einem bereichernden Straßenbild und zur Bindung des Straßenstaubes. Der Verzicht auf das Mähen spart Energie und sorgt für den Erhalt unserer biologischen Vielfalt.
Auf dem 2. Platz steht Bernd Reinecke
Für Bernd Reinecke stand fest, dass sich etwas verändern muss. Er hat zwei Ideen mitgebracht, mit denen sich Strom nachhaltig sparen lässt, wofür er eine Gesamtbewertung von 2,43 bekommen hat.
Bernd Reinicke engagiert sich für moderne Straßenlaternen, die mit Solarstrom betrieben und mit Akkus und Bewegungsmeldern ausgestattet sind. Auch plädiert er dafür, den städtischen Fuhrpark auf E- Mobilität umzustellen.
Auf dem 3. Platz steht Edd Turner
Edd Turner hat vieles im Gepäck gehabt: einen autofreien Tag, ein Lastenrad für die Stadtpost, intelligente Beleuchtungstechnik, das Abschalten der Wellenmaschine im AltOa und Benchmarking. Wir haben das Beste rausgesucht und ihm dafür eine Gesamtbewertung von 2,73 gegeben.
Der Wettbewerbsbeitrag schlägt vor: „Ermutigen Sie die Mitarbeiter, weniger zu verbrauchen.“ Dafür soll der Stromverbrauch einer Etage oder Abteilung ermittelt und angezeigt werden. Mit dieser Benchmarking-Strategie lässt sich der Energieverbrauch zum Beispiel pro Raum für den letzten Arbeitstag ermitteln. Nicht nur, dass man Schlüsse ziehen kann, wann und wo am meisten beziehungsweise wenigsten Strom verbraucht wird; man würde ebenfalls herausfinden, welche stromziehenden Quellen eingedämmt oder gar abgeschaltet werden könnten.
Auf dem 4. Platz steht Julian Reinecke
Er ist der Macher unter den Stromsparaktivisten und hat mit seinen Ideen eine Gesamtbewertung von 2,84 bekommen.
Statt die Bürger*innen einfach im Dunkeln stehen zu lassen, will Julian Reinecke den Strom selbst erzeugen: Fünf bis zehn aufgestellte Fahrräder können mit genug engagierten Bürger*innen den Weihnachtsmarkt erleuchten. Der Einreicher schlägt vor, den „erradelten“ Strom in Akkus zu speichern und diesen für die nächtliche Beleuchtung zu nutzen. Damit die Bürger*innen selbst aber auch etwas von diesem kleinen Fitnessprogramm haben, könnten als Anreiz Verzehrgutscheine verteilt werden. Somit tut man nicht nur dem Körper und der Seele etwas Gutes, sondern greift ganz ungezwungen auch das Thema der erneuerbaren Energien auf.
Aber damit noch nicht genug: der Umstieg auf intelligente Heizsysteme in öffentlichen Gebäuden und die Umstellung auf LED-Glühbirnen waren weitere praxisnahe Vorschläge des Einreichers.
Auf dem 5. Platz steht Christian Baucke
Mit seiner Idee zur Verkürzung der Lichtertage auf nur einen Abend und der Reduzierung der Weihnachtsbaum-Beleuchtung auf die Adventswochenenden und den Weihnachtsmarkt, hat Christian Baucke eine Gesamtbewertung von 2,85 bekommen. Zwei Ideen, die sich definitiv umsetzen lassen.
Wir danken allen, die am Wettbewerb teilgenommen und spannende, zukunftsweisende Ideen zum Energieparen und Klimaschützen eingebracht haben.