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Repair-Café: Stendaler Pioniere für Nachhaltigkeit

Repair-Café: Stendaler Pioniere für Nachhaltigkeit

Am 17.04.2023 besuchte Oberbürgermeister Bastian Sieler das Repair-Café in Stendal.

Die Initiative im Sinne der Nachhaltigkeit war die erste ihrer Art in Sachsen-Anhalt. Gegründet wurde das Café am 27.01.2015 von Dietrich Zosel und Manfred Dönhoff. Aktuell unterstützen neun Ehrenamtliche das Repair-Café. Genauso vielfältig wie die Helfer sind auch ihre gelernten Berufe. So sind ein Elektro-Meister, ein Tischler, ein Pilot und zwei Ingenieure vertreten. Durch die vielen unterschiedlichen Fähigkeiten und dadurch, dass alle Erkenntnisse geteilt werden, kann das Repair-Café stolz auf seine Erfolgsrate blicken: Zwei Drittel aller defekten Geräte können hier wieder zum Laufen gebracht werden.

Mit diesen Reparaturen werden Energie und Rohstoffe gespart. Viele Produkte sind jedoch wenig reparaturfähig gestaltet. Hier wünschen sich die Stendaler Nachhaltigkeits-Pioniere, andere Gesetze und ein „Recht auf Reparierbarkeit“.Inzwischen gibt es bei Unternehmen aber auch den umgekehrten Trend: So ist ein fair hergestelltes Mobiltelefon zum Beispiel so konstruiert, dass man nahezu alle Teile selber wechseln kann.

Als ein typisches Elektro-Gerät schaute sich Bastian Sieler den Handmixer RG 28 an. Dietrich Zosel erklärt ihm, dass auch heute noch viele dieses Gerät nutzen. Dies liegt daran, dass der Mixer nicht verklebt, sondern verschraubt ist. Alle Teile lassen sich damit problemlos auswechseln. Durch einen 3D-Drucker ist es dem Repair-Café möglich, Ersatzteile wie Zahnräder für den Mixer selbst zu drucken. Damit werden die Materialkosten möglichst gering gehalten.

Angenommen werden alle Geräte, welche zum Repair-Café hingetragen werden können. Aus Überzeugung wird allerdings kein Kriegsspielzeug repariert. Nutzer*innen der Reparatur-Initiative werden um eine Spende für die Materialkosten gebeten.

Oberbürgermeister Sieler ist es ein Anliegen, das Bewusstsein für das Reparieren zu stärken: „Wir müssen davon wegkommen, immer alles zu entsorgen. Schon allein aus Sicht der Nachhaltigkeit ist es wichtig, solche Möglichkeiten, wie das Repair-Café, zu nutzen.“

Das Repair-Café befindet sich in der Tangermünder Str. 4 (auf dem Hof, gelbe Container an der Magdeburger Straße).  Jeden 1. und 3. Dienstag des Monats von 16:00 bis 18:00 Uhr kann pro Person jeweils ein reparaturbedürftiges Gerät hier abgegeben werden. Auch defekte Gegenstände, die als Ersatzteillager dienen, nimmt das Repair-Café an. Die fachgerechte Entsorgung wird garantiert.

Die Interessierten sollten ein wenig Zeit mitbringen. An manchen Dienstagen bilden sich Schlangen auf dem Hof in der Tangermünder Straße. Dietrich Zosel resümiert: „Wegwerfen? – Nein Danke. Das dies bei vielen Bürgern bereits angekommen ist, merken wir an den vielen Abgaben.“

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